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Eine unerwartete Auswirkung von COVID: Wie Pandemie-Maßnahmen uns attraktiver gemacht haben

Gesichtsattraktivität beeinflusst menschliche soziale Interaktionen und Urteile. Die weit verbreitete Verwendung von Gesichtsmasken während der COVID-19-Pandemie hat die Art und Weise, wie wir Attraktivität bewerten, verändert, was Forscher dazu veranlasste, zu untersuchen, wie das Tragen von Masken die Wahrnehmung beeinflusst. Eine Studie Unattractive faces are more attractive when the bottom-half is masked, an effect that reverses when the top-half is concealed, veröffentlicht in Cognitive Research: Principles and Implications, liefert faszinierende Einblicke.
Wichtige Erkenntnisse
Das Verdecken der unteren Gesichtshälfte erhöht die Attraktivität bei unattraktiven Gesichtern: Das Verbergen der unteren Gesichtsmerkmale (z. B. Mund, Kieferlinie) lenkt die Aufmerksamkeit auf die obere Gesichtshälfte, die oft symmetrischere oder ansprechendere Merkmale wie Augen und Augenbrauen enthält.
Umkehreffekt beim Verdecken der oberen Gesichtshälfte: Wenn die obere Hälfte verdeckt wird, erscheinen unattraktive Gesichter weniger attraktiv, da ihre relativ stärkeren oberen Merkmale verborgen sind. Umgekehrt verlassen sich attraktive Gesichter stark auf ihre oberen Merkmale, sodass das Verdecken dieses Bereichs ihre Anziehungskraft verringert.
Relatives Zusammenspiel der Merkmale: Der Effekt des Verdeckens ist nicht absolut, sondern hängt vom Gleichgewicht zwischen oberen und unteren Gesichtsmerkmalen ab. Das Verdecken schwacher Merkmale (bei unattraktiven Gesichtern) verbessert die Gesamtwahrnehmung, während das Verdecken starker Merkmale (bei attraktiven Gesichtern) diese verringert.
Okkusionseffekt: Dies steht im Einklang mit dem psychologischen Prinzip, dass das Verbergen ungünstiger Elemente die Aufmerksamkeit auf die verbleibenden, ansprechenderen Merkmale lenkt und so die Gesamtwahrnehmung verbessert.
Unterstützende Studien und konsistente Ergebnisse
Andere Studien haben ebenfalls die Auswirkungen von Gesichtsmasken auf die Wahrnehmung von Attraktivität untersucht und sind zu ähnlichen Schlussfolgerungen gelangt. Beispielsweise zeigt die Studie Beyond the beauty of occlusion: medical masks increase facial attractiveness more than other face coverings von Oliver Hies und Michael B. Lewis, dass medizinische Masken die wahrgenommene Gesichtsattraktivität im Vergleich zu Stoffmasken, Büchern oder keiner Bedeckung signifikant erhöhen. Dieser Effekt ist nicht allein auf das Verdecken weniger attraktiver Merkmale zurückzuführen, sondern kann auch auf positive Assoziationen mit Gesundheitsberufen, insbesondere während der COVID-19-Pandemie, zurückgehen. Stoffmasken verbessern ebenfalls die Attraktivität, wenn auch in geringerem Maße als medizinische Masken. Die Ergebnisse stellen die Wahrnehmungen vor der Pandemie in Frage und heben eine Verschiebung der gesellschaftlichen Einstellungen gegenüber Gesichtsbedeckungen hervor.
Implikationen
- Verbesserte Wahrnehmung für unattraktive Gesichter: Das Verdecken der unteren Gesichtshälfte kann die wahrgenommene Attraktivität von Personen mit weniger ansprechenden unteren Gesichtsmerkmalen verbessern, indem es ihre oberen Merkmale hervorhebt.
- Verringerte Auswirkung für attraktive Gesichter: Bei sehr attraktiven Personen verringert das Verdecken der oberen Gesichtshälfte ihre stärksten visuellen Reize, was zu einer leichten Abnahme der Gesamtattraktivität führt.
- Veränderte soziale Urteile: Das Tragen von Masken verändert das Gleichgewicht der Attraktivität, was die Dynamik in sozialen und beruflichen Interaktionen beeinflussen könnte.
Praktische Anwendungen
- Öffentliche Gesundheit: Die Betonung der sozialen Vorteile des Maskentragens könnte eine breitere Einhaltung während öffentlicher Gesundheitskrisen fördern.
- Mode und Kosmetik: Die Erkenntnisse könnten Modetrends und kosmetische Praktiken beeinflussen, indem sie sich auf die Verbesserung der oberen Gesichtsmerkmale konzentrieren.
- Psychologische Forschung: Diese Erkenntnisse eröffnen Möglichkeiten, um zu untersuchen, wie teilweise Gesichtsverdeckung die Wahrnehmung von Vertrauenswürdigkeit und Kompetenz beeinflusst.
Fazit
Die Studie unterstreicht die dynamische Beziehung zwischen Gesichtsmerkmalen und Attraktivität. Das Verdecken der unteren Gesichtshälfte kommt unattraktiven Gesichtern zugute, indem es die Aufmerksamkeit auf ansprechende obere Merkmale lenkt, während das Verdecken der oberen Hälfte die Anziehungskraft attraktiver Gesichter verringert, indem es ihre stärksten Merkmale verbirgt. Diese Erkenntnisse verdeutlichen, wie subtile Veränderungen in der Sichtbarkeit des Gesichts soziale Urteile prägen.
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